Mittwoch, 20. September 2023

Carcassonne

 Carcassonne ist ein Legespiel von Klaus-Jürgen Wrede (Autor) und Doris Matthäus (Illustration). Erschienen ist es im Oktober 2000 im Münchner Hans im Glück Verlag. 

 In Carcassonne erstellen die Spieler mittels Zusammenfügen quadratischer Kärtchen bzw. Plättchen gemeinsam eine Landkarte. Durch Spielfiguren (Gefolgsleute) können die Spieler Städte, Straßen, Klöster und Wiesen für sich vereinnahmen und erhalten Punkte, sobald das jeweilige Gebiet abgeschlossen ist (mit Ausnahme der Wiese, deren Wertung stets erst nach Spielende Berücksichtigung findet) oder das Spiel endet, weil keine unverbauten Spielkärtchen mehr verfügbar sind. Nach der Wertung der auf der Landkarte befindlichen Gefolgsleute gewinnt derjenige Spieler, der die meisten Punkte für sich verbuchen konnte.

Die Gefolgsleute werden im Englischen Meeple genannt – ein Kofferwort aus my + people.  Spätestens seit Erscheinen der Neuen Edition im Jahre 2014 verwendet auch der Hans im Glück Verlag diese Bezeichnung für die Spielfiguren.
Zu Beginn des Spiels wird das (vorgegebene) Startkärtchen in die Mitte des Tischs gelegt. Alle anderen Kärtchen werden verdeckt auf einen oder mehrere Stapel verteilt. Ist ein Spieler an der Reihe, zieht er ein Kärtchen, zeigt es seinen Mitspielern, um sich von ihnen „Tipps geben“ zu lassen, legt es passend an die bestehende Landkarte an (was zu Beginn des Spiels ausnahmslos immer möglich ist, da im Spiel insgesamt nur drei verschiedene Kanten existieren – Stadt, Straße und Wiese –, welche die Startkarte – eine Halbstadt mit gerader Straße – allesamt aufweist) und darf sodann einen Gefolgsmann aus seinem Vorrat von sieben Gefolgsmännern (ein achter dient als Zeiger auf der Zähltafel) auf einen Bestandteil (Stadtteil, Wiesenstück, Straßenabschnitt oder Kloster) des soeben gelegten Kärtchens setzen. Durch das Anlegen werden manche der Bestandteile Teil eines größeren Objekts (Stadt, Wiese oder Straße). Je nach Platzierung wird die Spielfigur unterschiedlich benannt:
 

Spielfiguren von Carcassonne

  •  Ritter, wenn sie sich in einer Stadt befindet.
  •  Wegelagerer, wenn sie auf einer Straße steht.
  •  Mönch in einem Kloster.
  •  Bauer auf einer Wiese (wird hingelegt und bleibt bis zum Spielende liegen).

Beim Einsetzen der Spielfigur ist zu beachten, dass sich auf dem gesamten Objekt (Stadt, Wiese oder Straße) zuvor noch kein anderer Gefolgsmann befinden darf, auch kein eigener. Jedoch kann es dazu kommen, dass mehrere gleichartige Objekte (Städte, Wiesen oder Straßen), die bereits von Gefolgsleuten besetzt sind, durch geschicktes Anlegen miteinander verbunden werden und danach von mehreren Gefolgsleuten besetzt sind.

 

Eine Stadt bzw. Straße ist fertiggestellt, wenn sie keine offenen Kanten bzw. Enden mehr besitzt; ein Kloster ist fertiggestellt, wenn die Klosterkarte komplett von acht (eigenen oder fremden) Spielkärtchen umgeben ist. Wird mit dem Anlegen eine Stadt, eine Straße oder ein Kloster fertiggestellt, kommt es augenblicklich zur Wertung, und zwar erhält derjenige Spieler, welcher das fertiggestellte Objekt durch einen Gefolgsmann besitzt, einen Punkt je beteiligter Kartenanzahl gutgeschrieben, bei Klöstern also neun, bei Straßen einen und bei Städten zwei Punkte pro Karte (und zwei pro abgebildetem Wappen pro Stadtkarte). Kommt es zur Situation mit mehreren Gefolgsleuten unterschiedlicher Spieler, gewinnt derjenige mit der Überzahl. Bei Gleichstand erhalten alle beteiligten Spieler die volle Punktzahl. Alle dort vorhandenen Gefolgsleute gehen an ihren Spieler zurück. Gefolgsleute auf Wiesen (Bauern) jedoch werden hingelegt, um zu verdeutlichen, dass sie bis zum Spielende dort liegen bleiben.

Am Spielende werden unvollendete Städte, Straßen und Klöster mit je einem Punkt pro beteiligter Karte gewertet. Vor allem die Bauern haben dann großen Einfluss, denn jede fertige Stadt, die an eine Wiese grenzt, bringt deren Besitzer(n) jeweils drei Punkte unter Mehrheitsbestimmung analog zu den Regeln bei Städten und Straßen. Damit ist Carcassonne bis zum Schluss spannend, weil die Punkte der Schlusswertung das Blatt noch sprichwörtlich in letzter Sekunde wenden können.

 

Benannt wurde das Spiel nach der Cité von Carcassonne, einer mittelalterlichen, auf einem Hügel der Altstadt von Carcassonne im Süden Frankreichs gelegenen Stadt, deren „Festungslandschaft“ Thema des Spiels ist.
2001 wurde Carcassonne mit dem Kritikerpreis Spiel des Jahres und dem Deutschen Spielepreis ausgezeichnet. In den ersten zehn Jahren hat es sich über sechs Millionen Mal verkauft und wurde in über 20 Sprachen übersetzt, womit es zu den erfolgreichsten Familienspielen gehört. Durch den großen Erfolg von Carcassonne erschienen über die Jahre zahlreiche Erweiterungen zum Grundspiel, weitere eigenständige Spiele sowie PC- und Konsolen­umsetzungen

 

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 https://de.wikipedia.org/wiki/Carcassonne_(Spiel)

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